Im Jahre 1970 zog das junge Ehepaar Bartels mit zwei kleinen Söhnen aus Braunschweig nach Nordenham, Hinrich Bartels wurde Richter am Amtsgericht, Gisela Bartels konnte an einer Schule arbeiten. Sie waren beide umgeben von Kunst aufgewachsen, musisch veranlagt, Gisela besonders war seit Jahren künstlerisch tätig, ihr fehlte hier dann der erhoffte Austausch mit Gleichgesinnten. Beide hatten woanders auch die Erfahrung gemacht, dass ein Kunstverein das Interesse für die Kunst beleben würde. So wurde mit Unterstützung des Stadtdirektors der gemeinnützige Verein am 14. September 1972 ins Leben gerufen. Auch heute wird der Verein jährlich von der Stadt Nordenham wohlwollend unterstützt.
Die acht Gründungsmitglieder, Dietlinde Agena, Christina Auffarth, Hermann Borchers, Kurt Carstens, Klaus Halfar, Horst Rix, Jutta Schwerk bildeten zum Teil auch den Vorstand unter Vorsitz von Hinrich Bartels. Es sind Persönlichkeiten, die in Nordenham noch jeder kennt, an die man sich erinnert, einige nehmen auch heute noch interessiert an unseren Aktivitäten teil.
Im Einzelnen nachzulesen sind die Erlebnisse aus 40 Jahren im und mit dem Kunstverein, den Künstlern und Künstlerinnen und ihrer Kunst in der lebendig geschriebenen Jubiläumsschrift die bei uns erhältlich ist.
Jubiläumsschrift:'Kultureller Aufbruch der jungen Stadt Nordenham. 40 Jahre Kunstverein e.V.'
Die frühen Jahre
Der Bericht des 1. Vorsitzenden Hinrich Bartels aus den Anfangsjahren bis 1989 spricht von einer engagierten Aufbauarbeit der Gründungsmitglieder.
Es ist erstaunlich, dass der junge Kunstverein, ambitioniert wie er war, damals Werke von namhaften, ja berühmten Künstlern ausstellen konnte. Das zeigt, dass der Kunstbetrieb in den Siebzigern und frühen Achtzigern bei Weitem noch nicht so 'angeheizt' war wie er es heute ist. Picasso, Chagall, Weber, Grass, auch als Grafik, sieht man jetzt nur in den ganz großen Museen.
Von Anfang an war der Kunstverein ein Förderer für die Künstler, indem er ihnen ein Forum bot, eine Öffentlichkeit. Zugleich war der Verein immer schon offen für ein breites Publikum. Es wurden bewusst in viel besuchten Ausstellungen auch die Werke von Unbekannten und von Freizeit- und Laienkünstler gezeigt. Mancher fühlte Lust, selbst zum Stift oder zum Pinsel zu greifen.
Die Ausstellungsräume
1972 war das Gründungsjahr, jedoch hatte der Verein lange Zeit keine eigenen Räume, geschweige denn so etwas wie ein eigenes Domizil. Der Kunstverein hatte phasenweise die Möglichkeit, für seine Ausstellungen Räumlichkeiten des Museums Nordenham zu nutzen. Erst 2002 konnte der Verein in die untere Etage des 'Alten Rathauses' ziehen. Fast 8 Jahre lang belegte der Kunstverein Nordenham sozusagen 'ungestört' diese Räume, in denen sich die Kunst auf weißen Wänden wunderbar ausbreiten konnte. Dann gab es immer neue Einschränkungen und Kreativität war gefordert. Zwei umfangreiche Ausstellungen wurden mit großem Erfolg in der Seefelder Mühle gezeigt.
Heute werden die Kunstwerke mit freundlicher Unterstützung des Hauseigentümers GNSG zum Teil im 'Alten Rathaus' gezeigt und vorwiegend im Glasanbau ausgestellt.
Der Vorstand
Im Vorstand des Vereins gab es wenig Wechsel. Wenn man sich erst einmal eingearbeitet hatte und auch da man weit im Voraus planen musste, flogen die Jahre so dahin. Dagmar Leffers übernahm den Vorstand von Hinrich Bartels. Sie hatte Helfer, die so etwas wie eine Familie bildeten und sagt noch heute, dass diese 14 Jahre eine unvergessliche Zeit waren.
Gesine Lohse leitete den Verein als 1. Vorsitzende sieben Jahre lang und wurde von Marlene Gerdes als Stellvertreterin unterstützt. Das hundertjährige Stadtjubiläum fiel in ihre Amtszeit und die Buchproduktion ‚Künstler sehen Nordenham‘.
Ab 2010 hat Marlene Gerdes das Ruder übernommen. Eng begleitet wurde sie von ihrem Mann Gerd und von Ute Schäfer als 2. Vorsitzender des Vereins. Das Jubiläum ‚40 Jahre Kunstverein‘ und die dazugehörige Buchproduktion lagen in ihrer Verantwortung.
2014 übernahmen Jane Agena und Doris Becker den Vorsitz. Durch neue Impulse möchten sie die Aktivitäten des Vereins in das Blickfeld des Publikums rücken. Neben den Ausstellungen, den Vernissagen und den Fahrten stehen Aktionen, auch mit Kindern, Lesungen und das Objekt ‚Mach-Mal‘ auf dem Rudolf -Matthis-Platz im Fokus.
Bemerkenswert ist, dass von Beginn an der Kunstverein durch das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder getragen wurde. Die familiäre Art und Zugewandtheit machen die besondere Atmosphäre in dieser Teamarbeit aus und wirken auch in der Zusammenarbeit mit den Künstlern und Künstlerinnen.
Neben der Jubiläumsschrift hat der Kunstverein folgende Bücher herausgegeben:
Künstler sehen Nordenham, 2008
Langlütjen, Geschichte, Architektur, Natur, Kunst, Marische OrteAlle Bücher sind noch in geringen Beständen über den Kunstverein zu beziehen.